Montag, 17. Oktober 2011

und aus.

Abschiedsparty mit Trommelwirbel.. Geschenke und gute Wünsche.. dann packen.. Maleonns neue Freundin bekommt jetzt mein Zimmer.. und 8 Montate sind so schnell vorbei. Zum Ende hin wurd die Zeit dann ganz schön kurz. Am Flughafen Pudong ist Tao zi der Star und ihr Reisepass wird unter der Security herumgereicht und mit glänzenden Augen und hörbaren Quietschgeräuschen der Damen bedacht.. Holländische Kinder füttern sie mit Käsebrot. Während Mr. Mubarak zum letzten mal ausgerufen wird und seine Turkish Airways Maschiene dann ohne ihn abhebt, warte ich noch aufs Einsteigen und dann gehts ab nach München und auf zu neuen Ufern. Für wie lange auch immer.







Samstag, 15. Oktober 2011

letzte Runde.

Und fertig. Alle Aufnahmen im Kasten. Jetzt gehts ans Sichten, Sortieren und Bearbeiten... genug Baustellen, Abrissfelder, Mauern mit einbetonierten Glassplittern, gepflegten Parkanlagen, Einöden, Kraftwerken und Betreten Verboten... jetzt gilts nur noch, sich mit chinesischer und deutscher Bürokratie herum zu ärgern die nächsten Tage, da eine chinesische Katze im Flugzeug offenbar unter die selbe Gefahrenstufe wie ein nuklearer Sprengsatz fällt... es hilft nix, auch das bringen wir noch hinter uns.. für den kommenden Monat brauch ich ganz viele unbezahlte und fleißige Praktikanten, die gut frei stellen können. Bewerbungen bitte an mail@eva-hartmann.com... in der Garage und davor startet Maleonns neues Projekt: für viel Geld ein Auto bemalen.. ab jetzt ohne mich.










Donnerstag, 13. Oktober 2011

noch eine Woche..

Meinen Kram schon mal nach Deutschland vorgeschickt, am Postamt wird direkt alles geöffnet, durchwühlt und wieder zurückgestopft.. Li Hua übersetzt mir die Kommentare der Beamten zu meinem persönlichen Krempel.. die Kiste notdürftig mit Packband umwickelt.. ich glaub, die seh ich nie wieder. Noch mal Katzen streicheln in Baoshan.. neben zwei Quadratikilometern voll von riesigen Sattelitenschüsseln.. Eine Fähre über den Huangpu mitten im Industriegebiet.. Krankenwagen und Menschenmengen vor einer zusammengefallenen Baustelle.. Deutsches Dorf Anting: Goethe und Schiller in klein, alles steht leer. Geisterstadt.. zu teuer und zu wenig Mauern drum rum... Automuseum mit Prestigepark.. auch hier dürfen die Hochzeitsfotografen nicht fehlen... Kleine Abschiedsparty für mich und Li Hua.. gleichzeitig Willkommen für eine neue Assistentin.. Ich erfahre, dass Deutsche für Kannibalismus bekannt sind.. und Autos natürlich.. Ausreisevorbereitungen für die Katze.. ungemütliche Amtszimmer hinter verschlungenen Gängen und Mao an der Wand.. Bei Briten zum Abendessen.. jedes Treffen jetzt ein letztes.













Sonntag, 9. Oktober 2011

Herzlich Willkommen...

in der Hochzeitsfotografen - Vorhölle am Meilan Lake. Ein ganzes Dorf mit rosa Plastikherzen, verschiedenen ausgefallenen Hintergründen von Pink bis Gold, zwei nachgebauten Kirchen, Himmelbetten auf aufgeschütteten Inseln, Fotostudios, Kostümverleihen, Friseursalons und dem Weihnachtsmann in Überlebensgröße... warum auch immer... jedenfalls gut besucht, an jeder Ecke wird gefilmt oder fotografiert... auch Plastikpferde in verschiedenen Sonnenuntergangsdesigns kommen zur Anwendung.. Es ist Feiertag, dem zu Folge viel los. Christina Aguilera Beats in voller Lautstärke bringen die Wasseroberfläche zum schwingen, die "Miss Meilan-Lake" Wahl ist in vollem Gange. Übertönt wird die musikalische Untermalung von Baulärm.. Hier entsteht nebenan ein neues Hotel im Schloss - Neuschwanstein - Design mit Golfplatz.. Bauzaun in Tsunamioptik.. dann schon fast erfrischend natürlich: Ich laufe versehentlich in ein Spinnennetz.. so stabil, dass ich tatsächlich hängen bleibe. Ich wusste gar nicht, dass es hier doch so große Spinnen gibt, aber gut zu wissen. Immer aufpassen wo man hin läuft.. Weimarer in Shanghai.. Die Welt ist klein.. Der Chef ruft an, wir sollen das Haus putzen.. Li Hua und ich beschließen, dass wir das nicht wollen und stellen eine Putzfrau ein.. ich hab sowieso zu tun, es geht schon wieder weiter zum neuen Shanghai Expo Gelände.. Größenwahnsinn in seiner reinsten Form.. architektonische Superlative.. wozu sich zwischen Höhlenoptik, Glasfassade und verschnörkelter Verkleidung entscheiden, wenn man alles haben kann?.. Nebel, Smog und Sonnenuntergang.. Ein Hund begleitet mich für eine Weile.. hätt ihn ja mit genommen, aber hab keine Kapazitäten mehr frei. Meine Katzen sind jetzt grad alle in neuen Pflegefamilien, und ich bin ja auch schon so gut wie weg.

















Donnerstag, 6. Oktober 2011

Mein Weg..

zum Supermarkt.. immer wieder spannend.. Hier wird der Irrsinn Realität, im schönen Sijing. Kleine von Kanälen durchzogene Slums zwischen Pharmafirmen und Schrottplätzen, Autohäuser, die schon von weitem erraten lassen, welche Marke verkauft wird... Fabriken, die vor drei Monaten noch liefen, vor zwei Monaten leer standen, letzten Monat abgerissen und gerade neu aufgebaut werden. In China wird nicht saniert.. Appartmentblockwüsten, alle Fenster immer ohne Licht. Die Wohnungen sind alle verkauft, allerdings als Spekulationsobjekte. Sie sollen weiter verkauft werden, ohne bezogen zu werden. Reichenghettos abwechselnd im "toskanischen" oder im "englischen" Stil mit Türmchen und aufgemaltem Fachwerk.. stehen auch noch leer. Daneben wird eine Fläche eingeebnet für neue Luxusappartments.. Wo die ganzen lustigen Statuen her kommen, die überall rum stehen, erfährt man eine Straßenecke weiter. Hier reihen sich lebensgroße Giraffen und Elefanten neben goldene Streitwagen und abstraktes...Irgendwas.. Dann Lotosfelder, wieder kleine Siedlungen und viele Bauhöfe am Kanal, die fleißig Material für die Neubauten heran schaffen.. alles immer in Bewegung.